Vier-Burgen-Steg
Am 04. September ist im Alter von 86 Jahren in seiner Wahlheimat Berlin der bekannte Stuttgarter Bauingenieur Jörg Schlaich verstorben. Er hat in Hofen den Steg am Max-Eyth-See entworfen. Neben Fritz Leonhard und Frey Otto gehörte Jörg Schlaich zu den kreativsten Köpfen der Bauingenieurs-Kunst aus der Stuttgarter Schule. Schlaich ist international sehr anerkannt und wurde von manchen als der „Pontifex maximus“ – der größte Brückenbauer bezeichnet. Seine Brücken und Türme (u.a. der Aussichtsturm auf dem Killesberg) gehören zu den Filigransten weltweit. Als junger Ingenieur war Schlaich im Büro Leonhard (Stuttgarter Fernsehturm!) angestellt. Zusammen mit Frey-Otto ist Schlaichs Name mit diesem Büro und den berühmt gewordenen Olympiadach in München verbunden.
Ich konnte als seinerzeitiger Vorsitzender des Bürgervereins Hofen Jörg Schlaich im Zusammenhang mit der Einweihung des Fußgängerstegs am Max-Eyth-See Jörg Schlaich für einen Vortrag zu seinen Brückenbauwerken und vor allem den dem Steg am Max-Eyth-See zugrundeliegenden technischen und statischen Grundlagen im Heimgarten St. Barbara St. Barbara gewinnen. Das Auditorium war seinerzeit durch Vertreter der Stadt und aus der Fachwelt prominent besetzt. Jörg Schlaich hat nach seiner Aussage damals den Steg am Max-Eyth-See als „Muster“ für die Stege der damaligen Gartenschau in Stuttgart verstanden.
Ich denke, dass Jörg Schlaich gerade am Fußgänger-Steg am Max-Eyth-See, insbesondere beim Einfügen des filigranen Bauwerks in die Landschaft des Neckartals – seiner eigentlichen näheren Heimat - eine besondere Beziehung zu dem Bauwerk entwickelt hat und dies auch in dem Vortrag deutlich zum Ausdruck gebracht hat.
Roland König 15.09.2021