Kernsanierung des ehemaligen Gasthauses Stern in der Hartwaldstraße:
Ein "historische Keller in Hofen", die Bilder zeigen die "Katakomben" und zwei der alten Bleiglasfenster.
Zu sehen ist heute noch der Kartoffelkeller, der Weinkeller und die schräge Rutsche, auf der die schweren Gegenstände wie z. B. Fässer oder Kartoffelsäcke rauf- und runtergezogen wurden.
Die handbemalten "Wirtshausfenster" und das Gußeiserne Württemberger Wappen an der Eingangstür wurden mit Einverständnis des Eigentümers rechtzeitig ausgebaut, gesichert und sind jetzt im Privatbesitz.
Interessant wäre die Bauzeit zu wissen, ob der Keller zu einem Gebäude gehört hat, das vor dem jetzigen dort stand und welche Funktion dieses zentral gelegenen Gebäude hatte.
Die Bilder deuten darauf hin, dass für den Keller zuerst eine Grube gegraben wurde und dann ein Holzgerüst errichtet wurde auf dem dann das Gewölbe gebaut wurde. Diese Technik wurde meist vor dem 30jährigen Krieg angewandt. Danach war Holz als Baumaterial knapp. Das Gewölbe wurde dann meist auf dem modelliertem Erdreich gebaut und danach die darunterliegenden Erde ausgegraben. Die Gewölbe waren dann meist flacher, die Keller größer und mauertechnisch nicht mit den Seitenwänden verbunden. So zum Beispiel auch der Keller unter dem neuen Schlössle.
Es ist zu vermuten, dass der Keller seiner Form wegen vor dem 30jährigen Krieg erbaut wurde und zu einem Haus gehörte, das vor dem jetzigen an dieser Stelle stand. Auch der Zugang zum Keller innerhalb des Gebäudes deutet auf einen Vorgängerbau hin. Als Baumaterial wurde meist das Material verwendet, welches beim Aushub angetroffen wurde.
In den Katakomben haben die Hofener Scillamännle vor ca. 30 Jahren einige sehr schöne Stunden verbracht. Die Kellergewölbe waren zum Barbetrieb dekoriert worden. Zu sehen ist heute noch die hellblau-blaue Bemalung an einer Wand.
Raimund Stetter / Wolfgang Zwinz, August 2020